Radfahrer haben immer Vorfahrt
Kreisweit erste Fahrradstraße eröffnet
Die kreisweit erste Fahrradstraße ist am Freitag in Raesfeld von Bürgermeister Udo Rößing und dem Verkehrsdezernenten des Kreises Borken, Dr. Hermann Paßlick, eröffnet worden. Die Straße verbindet die Ortsteile Raesfeld und Erle miteinander.
„Wir freuen uns über die erste Fahrradstraße im Kreis, die unsere Ortsteile Raesfeld und Erle miteinander verbindet. Wir wurden damit einer Entwicklung gerecht, die sich schon seit langem abzeichnet. Die meisten Radfahrer benutzen nämlich nicht den Fahrradweg an der B 224 sondern fahren lieber „über Land“. Um nun den Radlern und vor allem den radfahrenden Kindern eine bessere und sicherere Möglichkeit zu bieten, wurde diese Verbindung von Raesfeld nach Erle fahrradfreundlich gestaltet“, sagt Udo Rößing über die neue Fahrradstraße.
"Die Fahrradstraße verbindet sozusagen auch unsere touristischen Highlights. Man kann über diese Strecke von der Femeiche in Erle bis zum historischen Wasserschloss in Raesfeld fahren.“
Der Verlauf der fahrradfreundlichen Strecke und der Fahrradstraße sieht wie folgt aus: Die Truvenne wird vom Ortsausgangsschild Raesfeld aus in Richtung Erle mit einer unterbrochenen Linie an den Seiten, jeweils einen Meter vom Straßenrand entfernt, optisch begrenzt. Hier gilt ein Tempolimit von 60 km/h. Die Linien dürfen überfahren werden.
Die eigentliche Fahrradstraße beginnt dann an der neuen abknickenden Vorfahrt Truvenne / Westerlandwehr. Dann geht es rechts ab in den Hetweg und links auf den Hilgenstuhl bis zum Ortseingangsschild Erle. Hier endet die Fahrradstraße. An allen Kreuzungen gibt es eine abknickende Vorfahrt: Die Radler haben daher immer Vorfahrt. Auf diese veränderte Vorfahrtsregelung wird ein Polizist aus Pappe in der ersten Zeit hinweisen. Zusätzlich werden jeweils auf dem Asphalt Fahrrad-Piktogramme aufgemalt, um alle Verkehrsteilnehmer an die Fahrradstraße zu erinnern.
„Wir sind gespannt darauf, wie die Fahrradstraße angenommen wird und wie das gemeinsame Pilotprojekt der Gemeinde Raesfeld und des Kreises ankommt“, sagt Dr. Hermann Paßlick. „Hier zeigt sich auch, wie schnell man Projekte umsetzen kann, wenn alle an einem Strang ziehen“, zieht Udo Rößing sein Resümee über die gelungene Zusammenarbeit.
„Wir würden uns freuen, wenn zukünftig noch mehr Fahrradfahrer die Strecke nutzen und sich die Autofahrer für die schnellere Verbindung über die B 224 entscheiden“, sagt Ludger Stienen, Leiter des Fachbereichs Verkehr beim Kreis Borken.
Zum Thema: Was ist eigentlich eine Fahrradstraße?
Fahrradstraßen werden durch das Verkehrszeichen Nr. 244 „Fahrradstraße“ gekennzeichnet. Die gesamte Fahrbahn wird dadurch zum Radweg erklärt und der Radverkehr ist die bevorrechtigte Verkehrsart. Die Radler geben also das Tempo vor und dürfen hier auch nebeneinander fahren. Fahrradstraßen sind besonders sicher, denn alle Verkehrsteilnehmer dürfen nur mit mäßiger Geschwindigkeit (20 – 30 km/h) fahren.
Grundsätzlich sind Fahrradstraßen für den Autoverkehr gesperrt. Durch ein zusätzliches Schild (wie auf der neuen Strecke zwischen Raesfeld und Erle) kann die Straße für den Kfz-Verkehr freigegeben werden. Wichtig ist eben nur, dass der Radverkehr auf dieser Straße das Tempo bestimmt.
Weitere Informationen zum Verkehrsverhalten auf der neuen Strecke finden Sie hier: