Dornröschen in den Raesfelder Schlossmauern – WDR 5 liest vor!
Auf dem Boden des Rittersaals im Raesfelder Schloss rutschen und wippen gespannte 3- bis 6-Jährige auf den Knien. Über 60 glänzende Augenpaare strahlen erwartungsvoll Michael Müller vom WDR an, der in ihrer Mitte sitzt. Mit den ersten Worten „Es war einmal…“ entführt der professionelle Sprecher die Kinder mit sonorer Stimme in die märchenhafte Welt von Dornröschen. Gebannte Stille, bis einige Kinder an der Stelle mit dem Kuss des Prinzen anfangen zu kichern. „… und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“ schließt der Vorleser und alle sind über die Rettung Dornröschens durch den mutigen Prinzen und das glückliche Ende des Märchens erfreut.
Das ist aber noch nicht das Ende der Lesung. Dem Märchen „Dornröschen“ folgen noch weitere Geschichten,
wie zum Beispiel "Lea Wirbelwind", die ebenfalls von Michael Müller vorgelesen und mit eben solcher Begeisterung von den kleinen Hörern aufgesogen werden. „Ich fand das mit dem Prinzen und Dornröschen am Schönsten“, sagt ein kleines blondes Mädchen. Ein kleiner Junge ist da anderer Meinung: „Nee, am besten ist das mit Lea. Die hatte zweimal Spielzeugtag.“
In den Genuss dieser Lesung kommen die Kinder des Kindergarten St. Martin dank der Initiative von Jörg Mels. Der Vater von zwei Mädchen, eine davon besucht diesen Kindergarten, hatte mit seiner Idee, Dornröschen im Rittersaal des Schloss Raesfeld lesen zu lassen, Erfolg beim Wettbewerb „WDR 5 liest vor“. An 55 Orten in NRW konnte man am Donnerstag solche Lesungen vor Ort oder als Radio-Hörer verfolgen. 20 Profi-Sprecher des WDR-Sprecherensembles reisten durch das Land um an den Lieblingsorten der Gewinner des Wettbewerbs deren Lieblingstexte vorzulesen.
Der WDR 5 war schnell von Mels Konzept überzeugt. Dieser Überzeugung schloss sich die Gastronomie im Wasserschloss Raesfeld uneingeschränkt an. Sie stellte den Rittersaal zur Verfügung und für die kleinen Gäste gab es kostenlos Kuchen mit bunten Streuseln und Getränke. „Ich freue mich, dass die Kinder so mitgegangen sind. Meine Tochter wird jetzt nur noch von Prinzessinnen träumen“, zieht Jörg Mels sein Fazit.