Gruß des Bürgermeisters zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel
Der Bürgermeister der Gemeinde Raesfeld, Udo Rößing, wünscht allen Bürgerinnen und Bürgern ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute zum neuen Jahr.
Liebe Raesfelder Mitbürgerinnen und Mitbürger,
in den nächsten Tagen wird die uns sonst erfüllende Hektik und Betriebsamkeit ein wenig nachlassen, kommen wir zu mehr Ruhe und können wir uns auf das bevorstehende Weihnachtsfest und den Jahreswechsel besinnen. In dieser Zeit bietet sich auch die Gelegenheit und Muße, die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen, Ziele für das neue Jahr zu definieren und die Kraft zu fassen, diese anzugehen und uns mit Mut den künftigen Herausforderungen zu stellen. Das gilt für jeden von uns, das gilt jedoch genauso für die sozialen Gruppierungen, in die wir eingebunden sind, und damit auch für unser lokales Gemeinwesen, die Gemeinde Raesfeld.
Raesfeld ist keine Stadt, noch nicht einmal eine große Gemeinde. Mit rund 11.200 Einwohnern ist Raesfeld eher klein und auf Landesebene, erst recht auf Bundesebene, nicht sehr bedeutsam. Aber gerade Raesfeld wird oft und in vielerlei Weise als Beispiel für eine lebendige, gesunde und rundum gut funktionierende Gemeinde genannt. Und dies sehr zu recht, denn unsere Gemeinde hat sich – noch vor zwei, drei Jahrzehnten sogar in den Grundfunktionen nur unzureichend versorgt und in vielen Bereichen sogar von nachbarlichen Angeboten abhängig – zu einem gesunden und leistungsstarken Grundzentrum mit einer nahezu lückenlosen, durchaus schon kleinstädtischen Infrastruktur entwickeln können. Die dabei bewusst bewahrte dörfliche Idylle hat dazu beigetragen, den Ruf Raesfelds als lebens- und liebenswerten Ort mit hohem Wohn- und Freizeitwert zu begründen.
Diese Entwicklung geht ganz wesentlich auf zwei Gründe zurück: Erstens werden in Raesfeld die Bürger sehr intensiv in das gemeindliche Geschehen eingebunden, am liebsten sogar in eine aktive Mitverantwortung, sowohl bei der Aufgabenplanung als auch für die dauerhafte Leistungsdarbietung. Hier muss nicht alles kommunalisiert und von der Gemeinde vorgehalten werden. Die Gemeinde sucht vielmehr – wo es nur gerade möglich ist – die Bürger als Partner, den einzelnen ebenso wie auch die bürgerschaftlichen Gruppierungen. Und das sind im Besonderen die Kirchengemeinden und die Vereine. Diese Form der gemeinschaftlichen Sorge für die lokalen Anliegen, bei der die Gemeinde zwar die wirtschaftliche Basis sichert, aber den Bürgern Raum für kreative Mitarbeit lässt, hat in Raesfeld ein ausgeprägtes Wir-Gefühl erwachsen und eine wahre Bürgergemeinde entstehen lassen. Und der zweite Grund ist der verantwortungsbewusste und wirtschaftliche Umgang mit gemeindlichem Geld. Der Erfolg ist deutlich ablesbar: Raesfeld ist eine rundum wohlgestaltete und funktionierende Ge-meinde mit schonenden Gebühren- und Steuersätzen und – immer noch – frei von Schulden, sogar mit einem Plus in der Gemeindekasse.
So gibt es, auch in den Jahren der wirtschaftlichen Flaute und der Einbußen in den öffentlichen Haushalten, in unserer Gemeinde keinen Stillstand, erst recht keinen Niedergang, sondern stattdessen auf allen Feldern eine kontinuierliche Fortentwicklung. Das Handels- und Dienstleistungsangebot wird – begünstigt durch gemeindliche Planungsaktivitäten – immer attraktiver, und das nicht nur für die Raesfelder. Zusätzliche Ausbildungs- und Arbeitsplätze sind in den sich neu gründenden Betrieben in unseren Gewerbegebieten entstanden. Neue Baugebiete für familiengerechte Wohnhäuser wurden entwickelt, in Erle wie auch in Raesfeld. Schulen, Kindergärten und Spielplätze sind auf bestem Stand. Und für jung und alt findet sich ein reichhaltiges und interessantes Freizeit- und Bildungsangebot in den kirchlichen Gruppierungen, den Vereinen, in der Musikschule, bei der Volkshochschule, im Bildungswerk und in der Bücherei, für die Jüngeren darüber hinaus auch in den beide Jugendhäusern. Das Seniorenheim St. Martin und die gerade geplanten Einrichtungen für betreutes Wohnen runden das Angebot für ältere Mitbürger ab.
All das konnte gehalten und sogar fortentwickelt werden. Die neue Büchereikonzeption hat sich zu einem wahren Renner entwickelt, wie auch das Tiergarten-Projekt ein Erfolgsmodell geworden ist – ein weiteres Aushängeschild für die Gemeinde. Die Architektur des Informations- und Besucherzentrums wurde sogar auf Landesebene ausgezeichnet. Das Feuerwehrgerätehaus konnte im Frühsommer in Betrieb genommen werden; in das alte Feuerwehrhaus zieht in Kürze das DRK ein. Der Heimatverein Erle kann im Gebäude Silvesterstraße 5 seine Arbeit künftig auch auf das Erdgeschoss ausdehnen. Der Radweg an der Schermbecker Straße, eine Maßnahme des Landes, wurde im Frühjahr fertiggestellt, und an der Heidener Straße hat die Gemeinde durch Übernahme der Vorfinanzierung ebenfalls einen Radweg entstehen lassen.
Und wie sieht es in 2006 aus? Die positive Entwicklung kann tatsächlich fortgesetzt werden. Der neue Ärzte-/ Geschäfts- und Wohnkomplex im Bereich Borkener/Marbecker Straße wird im Frühjahr bezogen und in Betrieb genommen, und zusätzlich gibt es sogar noch weitere geschäftliche Planungsvorhaben für den Ortskern Raesfeld und – ebenfalls sehr erfreulich – sogar noch neue betriebliche Ansiedlungen in den Gewerbegebieten. Bei den gemeindlichen Vorhaben wird es allerdings schlanker zugehen, denn die Finanzsituation der öffentlichen Haushalte wird immer enger – auch für die Gemeinde Raesfeld. Erfreulich, dass die Gemeinde auch in 2006 keine Kredite aufnehmen muss, sogar immer noch einige Euros auf dem Sparbuch hat. Allerdings werden die ersparten Mittel immer mehr zum Ausgleich der Einnahmeausfälle im Verwaltungshalt aufgezehrt. Und die Ausgaben wachsen stetig weiter, so z.B. die Anteile der Gemeinde an den Betriebskosten der Kindergärten. Und auch die Einrichtung einer offenen Ganztagsgrundschule steht gerade in der Diskussion.
Die Entwässerungs- und die Straßenreinigungsgebühren können im nächsten Jahr stabil bleiben, die Müllabfuhrgebühren müssen allerdings wegen der gestiegenen Kosten für die Müllentsorgung angehoben werden. Ob auch die Steuerhebesätze verändert werden, wird der Gemeinderat im Rahmen der Haushaltsberatungen im Februar festlegen. Und auch über das Investitionsprogramm für das nächste Jahr muss der Rat noch entscheiden. Die Wunschliste ist überaus groß. Da wird, um nur einige Punkte zu nennen, von der Sebastianschule die Umgestaltung der bisherigen Pausenhalle zu einem Forum gewünscht, der Sport hat bei der Gemeinde Verbesserungen auf den Sportplatzanlagen beantragt, vor allem verbesserte Trainingsmöglichkeiten und weitere Umkleideräume. Die Burgmusikanten erbitten von der Gemeinde Hilfestellung bei der Schaffung größerer Proberäume, und selbst in der Büchereistelle in Raesfeld wird es zunehmend enger. Vielleicht nimmt sogar der Bund das Angebot der Gemeinde zum Erwerb der früheren Erler Kaserne (endlich) an. Bei all diesen Projekten und Wünschen wird es ganz sicher nicht ohne klare Prioritäten gehen.
Bleibt zu wünschen, dass der Hoffnungsschimmer am Wirtschaftshorizont nicht wieder verblasst, sondern tatsächlich eine Erholung auch der Staatsfinanzen bewirkt, denn eine solche Entwicklung würde auch eine deutliche Verbesserung für die gemeindlichen Haushalte bringen. Rat und Verwaltung der Gemeinde werden sich auf jeden Fall auch weiterhin nach Kräften darum bemühen, Raesfeld auf bewährtem Kurs zu halten, und bitten Sie dabei um Ihre nachhaltige Unterstützung und Begleitung.
Zunächst aber wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute zum neuen Jahr.
Ihr

Udo Rößing
Bürgermeister