Gemeinde Raesfeld

Schon seit 1986 ist die Gemeinde Raesfeld durch eine Partnerschaft mit der ehemals selbständigen niederländischen Gemeinde Wehl grenzüberschreitend verbunden. Wehl liegt in der Provinz Gelderland, ca. 5 km westlich der Stadt Doetinchem und ca. 20 km östlich von Arnheim. Im Rahmen einer kommunalen Neugliederung hat die Gemeinde Wehl am 1. Januar 2005 ihre Selbstständigkeit verloren. Sie gehört nun als Ortsteil zur Stadt Doetinchem. Seither führt der eigens zu diesem Zweck am 20. Dezember 2004 gegründete Verein (Stichting) "Vrienden van Raesfeld" die Partnerschaft fort. Im Jahr 2011 feiert die Partnerschaft zwischen Wehl und Raesfeld ihr 25-jähriges Jubiläum.

Mit der mecklenburgischen Stadt Dömitz unterhält Raesfeld schon seit Sommer 1990 freundschaftliche Beziehungen. Dömitz liegt in Mitten der Elbtalaue im Dreiländereck von Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Brandenburg. Seit dem 3. März 2001 besteht eine Dreierpartnerschaft zwischen Raesfeld, Dömitz und Wehl. Verwaltet wird die Stadt Dömitz durch die Amtsverwaltung Dömitz-Malliß, die daneben auch für die Gemeinden Neu Kaliß, Malliß, Vielank, Malk Göhren, Grebs-Niendorf und Karenz zuständig ist.

Am 27. August 2005 haben die Bürgermeister der polnischen Gemeinde Kobierzyce, Ryszard Pacholik, und der Bürgermeister der Gemeinde Raesfeld, Udo Rößing, eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben.

Auszug aus der Kooperationsvereinbarung

Die Gemeinde Raesfeld– vertreten durch Herrn Bürgermeister Udo Rößing –

und

die Gemeinde Kobierzyce– vertreten durch Herrn Gemeindevorsteher Ryszard Pacholik –

nachstehend Parteien genannt,

schließen diese Vereinbarung in der Überzeugung, dass die näher bezeichnete Zusammen-arbeit beiden Parteien Vorteile und einen kräftigen Anstoß für die regionale Zusammenarbeit bringen wird. Zugleich möchten beide Parteien durch ihr Handeln im Sinne dieser Verein-barung ihren Beitrag zum Aufbau eines gemeinsamen Europas leisten sowie zur Bildung des Vertrauens und der Freundschaft zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland beitragen.

Beide Parteien beabsichtigen, an der Stärkung und Vereinigung Europas teilzuhaben durch

• eine aktive Unterstützung des Prozesses zur Integration Polens in die Europäische Union,
• die Entwicklung eines Austausches und den Aufbau freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Bürgern der beiden Gemeinden
• und die Förderung gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller Beziehungen
  zwischen den Menschen beider Regionen.

§ 1

Beide Parteien verpflichten sich zur Förderung und Entwicklung der Zusammenarbeit insbe-sondere durch

• den Aufbau und Entwicklung einer Zusammenarbeit im Bereich der Bildung und Erzie-hung, um die Qualität der Bildung von Kindern und Jugendlichen zu bereichern und zu steigern,
• Anregen und Unterstützen von Kontakten zwischen örtlich tätigen Künstlern, Kulturschaf-fenden und kulturellen Institutionen,
• Aktivieren und Stärken von Kontakten zur weiteren Entwicklung des Tourismus und des Sports
• und durch Anregungen und Unterstützung der Zusammenarbeit im Bereich der örtlichen Wirtschaft, des Unternehmergeistes und der Landwirtschaft.

Im Rahmen der Zusammenarbeit verpflichten sich beide Parteien, gegenseitige freundschaftliche Beziehungen zu entwickeln und den Austausch von Erfahrungen und Informationen über Arbeitsweisen in den verschiedensten Partnerschaftsbereichen anzustreben.

Beide Parteien sind sich darüber einig, dass die vorstehende Auflistung der Kooperationsbe-reiche nicht abschließend ist; sie kann je nach Bedarf und Erwartungen von den Vertretern des öffentlichen, gesellschaftlichen und ökonomischen Lebens innerhalb ihrer Zuständig-keitsbereiche erweitert werden.

Bei Angelegenheiten, die nicht in der Kompetenz der beiden Gemeinden liegen, werden die Parteien die zuständigen Behörden oder Institutionen einbeziehen.

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Kobierzyce, den 27. August 2005

Gemeinde Raesfeld, Udo Rößing, Bürgermeister

Gemeinde Kobierzyce, Ryszard Pacholik, Gemeindevorsteher

 

Genau wie zur Stadt Dömitz ist der Kontakt zur Gemeinde Kobierzyce durch die Partnerschaft des Kreises Borken mit dem polnischen Landkreis Wroclaw/Breslau entstanden. Über Vertreter des Kreises war auch der Wunsch aus Kobierzyce an die Gemeinde Raesfeld herangetragen worden, eine partnerschaftliche Verbindung einzugehen. Kobierzyce liegt im Südwesten Polens und grenzt unmittelbar südlich an Breslau an. Die Gemeinde zählt inzwischen an die 13.000 Einwohner, wobei diese sich auf 33 Ortsteile verteilen. Über das letzte Jahrzehnt hat sich die landwirtschaftlich geprägte Region gewandelt. Zahlreiche weltweit agierende Investoren konnten angezogen werden. Neben namhaften Handelsgeschäften wie IKEA, OBI und MEDIAMARKT befindet sich auf dem Gebiet von Kobierzyce beispielsweise auch ein großes Areal mit Filmstudios. Das wirtschaftliche Interesse an den in Kobierzyce gelegenen Immobilien resultiert vor allem aus der Nähe zum Großraum Breslau und der besonders verkehrsgünstigen Lage. So liegt im nördlichen Teil der Gemeinde ein ausgebauter Knotenpunkt von Landes- und internationalen Straßen. Raesfeld wird nicht die erste westeuropäische Partnergemeinde von Kobierzyce. Die Gemeinde Kobierzyce unterhält nämlich bereits partnerschaftliche Kontakte zur italienischen Gemeinde Piove di Sacco und mit dem Gemeindeverbund des Kantons Lencloîtrais in Frankreich.